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Last Modified: | Tuesday, 2015-05-05 - 08:08:59 |
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Title: | Multimedia: Anwendungstypen | ||
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Abstract: | Multimedia-Typen entstehen auf Grundlage komplexer Bedürfnislagen und ökonomischer Zwänge – dies soll am Beispiel der Corporate Site verständlich gemacht werden. Allgemeiner Überblick über Multimediatypen und Anwendungsfelder. | ||
Status: | Final | Version: | 2005-01-05 |
History: | 2005-01-05 (Robert Fuchs): Replaced content with Kipcak's updated text. 2004-XX-XX (Viktor Solt-Bittner): Created learning unit. |
Author 1: | Orhan Kipcak | E-Mail: | kipcak@adm.at |
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Author 2: | Viktor Solt-Bittner (LOD 1) | E-Mail: | (empty) |
Author 3: | (empty) | E-Mail: | (empty) |
Author 4: | (empty) | E-Mail: | (empty) |
Author 5: | (empty) | E-Mail: | (empty) |
Organization: | adm o.kipcak & partner ges.m.b.h., www.adm.at |
Einleitung1Multimedia-Design ist kategorisierbar nach:
2Multimedia-Design ist, wie Design ganz allgemein, ein Gestaltungsprozeß, der auf praktische Anwendung, auf ein Zielpublikum oder auf die Interessen eines Auftraggebers hin orientiert ist. Wenn von Multimedia-Typen gesprochen wird, sollte daher nicht vergessen werden, welche Rolle diese Konstituierenden bei der Herausbildung von Multimedia-Typen und -Genres spielen. Deshalb wird im ersten Teil dieses Artikels ein besonders signifikanter Applikationstyp, die Corporate Site, vor dem Hintergrund ihrer Entstehungsvoraussetzungen detailliert beschrieben. Im zweiten Teil folgt dann eine straffe Auflistung von Multimedia-Typen, sortiert nach Anwendungsgebieten, gegebenenfalls knapp kommentiert. Die Corporate Site1Typen und KonventionenStruktur und Design sollen Verwendungszweck und Zielgruppe unmißverständlich kommunizieren. Gestaltungskonventionen werden in kommerziellen Anwendungsfeldern besonders deutlich. Prägende Faktoren:
Funktionen der Corporate Site
Mitwirkende
Marketingabteilung
Werbeagentur
Webdesigner
2Typen und KonventionenBei den meisten Multimedia-Typen haben sich inzwischen halbwegs verbindliche Spielregeln der Benutzung und der Gestaltung etabliert - in der Regel kommunizieren Struktur und Design einer Site schon auf den ersten Blick ihre Verwendung und ihre Zielgruppe. Online-Nachschlagewerke, Auktionen, Archive folgen erkennbaren Gestaltungskonventionen. Besonders deutlich haben sich aber Konventionen in kommerziellen Anwendungsfeldern entwickelt. Wie immer sind ökonomischer Druck und Konkurrenz stark normierende Kräfte. In diesem Abschnitt soll gezeigt werden, welche Rolle diese Kräfte bei der Herausbildung des Multimedia-Typus der Corporate Site spielt: Corporate Sites sind Webumgebungen die die Aufgabe haben, eine Firma im Internet zu repräsentieren. Sie erfüllen in diesem Zusammenhang Marketingfunktionen, gelegentlich, je nach Firmenprofil kann eine Corporate Site auch Funktionen in den Bereichen Service, Distribution, Verkauf wahrnehmen. MitwirkendeBei der Konzeption und Gestaltung einer Corporate Site stehen die Marketingabteilung der betreffenden Firma, die Werbe- und PR-Agentur, die die Agenden dieser Firma wahrnimmt, sowie die New-Media- bzw. Webdesigner, die die Site realisieren in einem engen, kollaborativen Verhältnis. MarketingabteilungDas Marketing hat die Zielvorgabe zu formulieren, die die Site in der Folge zu erfüllen hat. Zielvorgaben sind zB. Beschreibung der strategische Funktion die die Webpräsenz der Firma hat, Entscheidungen über die Einrichtung Web-basierender Direct Marketing Tools zur Intensivierung der Kundenbeziehungen, etc. WerbeagenturDie Werbe- oder PR-Agentur hat dafür zu sorgen, dass die projektierte Website sich nahtlos in die traditionellen Werbe- und PR-Aktivitäten der Firma einfügt. Die Agentur beaufsichtigt in der Regel die Entwicklung des Webdesigns und stellt im Austausch mit dem Auftraggeber die Inhalte zur Verfügung, die vom Webdesigner entsprechend aufbereitet werden. WebdesignerDie New Media Agentur oder der Webdesigner bringen ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Medium Internet ein, sie interpretieren die Vorgaben, entwickeln darauf basierend die Site Struktur, sowie das Webdesign. In der Regel hat der Webdesigner bei größeren Projekten keinen direkten Kontakt mit der Firma, er agiert meistens als Subcontractor der Werbeagentur. Die meisten größeren Agenturen verfügen aber inzwischen über ein eigenes Webdepartement. Struktur einer Corporate Site1keine extravagante Lösungen Bestandteile
2AnforderungenDie Struktur einer Corporate Site muss den aktuellen Minimalkonsens was Bedienungsfreundlichkeit, Übersichtlichkeit, straffer Interaktion betrifft, erfüllen. In der Regel sind extravagante Lösungen fehl am Platz. Corporate Sites vermeiden in ihrer Gestaltung und Dramaturgie meistens unkonventionelle Lösungen (für Firmen wie Designfirmen oder Werbeagenturen die Unkonventionalität und Originalität als Asset für sich beanspruchen gilt dies nicht). BestandteileDiese Konventionen haben dazu geführt, dass Corporate Sites oft unspektakulären und konventionellen Entwürfen folgen:
AUTOEin gutes Beispiel einer großen Corporate Site ist www.sony.com bzw. www.sony.net
Inhalte einer Corporate Site1„Who we are“ „Mission Statement“ Produkte News Content 2Die Inhalte einer Corporate Site werden von den Marketing und PR- Interessen der betroffenen Firma definiert. In der Regel müssen folgende Informationen verfügbar sein. „Who we are“Eine Beschreibung der Geschäftsfelder, eventuell der involvierten Departements, bei kleinen Firmen oft der Hauptakteure, wie Geschäftsführer, Kundenkontakter etc. „Mission Statement“Hier wird das Selbstverständnis, die „Vision“ der Firma kommuniziert. ProdukteProduktbeschreibungen und Referenzprodukte NewsInformation über aktuelle Aktivitäten, News Flash, News Ticker, Press Releases ContentAbhängig vom Sitekonzept – weitere Contents, Services und Kommunikationstools. Gestaltung von Corporate Sites1CI-Handbuch der Werbeagentur als Basis Webdesign setzt Vorgaben nach mediendramaturgischen Gesichtspunkten um. Inhalte werden laufend mit anderen Kommunikationsmaßnahmen koordiniert. ca. alle 2 Jahre vollständige Überarbeitung
2GestaltungsvorgabenIn der Regel werden die Gestaltungsparameter einer Corporate Site durch ein CI-Handbuch vorgegeben, das die Werbeagentur der Firma entwickelt hat. Dieses Handbuch beschreibt alle Regeln nach denen die Firma nach außen (und gelegentlich auch nach innen) kommuniziert: generelle Werbelinie, zentrale Werbebotschaften, Logodesign, Schlüsselfarben, eingesetzte Typographien, Standard-Drucksorten, Wording, Slogans, etc.). UmsetzungIm Zuge des Webdesigns werden diese Vorgaben umgesetzt – je nach technischer Komplexität in Zusammenarbeit mit technischen Entwicklern. Mediendramaturgische Kompetenz ist hier von besonderer Wichtigkeit – besonders bei der Einbindung und Gestaltung der Contents. UpdatesCorporate Site müssen ihre Inhalte laufend mit den anderen Kommunikationsmaßnahmen einer Firma koordinieren. In der Regel sollte eine Corporate Site alle 2 Jahre einer vollständigen Überarbeitung unterzogen werden – der technische Fortschritt und die rasch wechselnden Moden im Webdesign machen dies nötig. Übersicht von Anwendungsfeldern1Marketing
E-Business
Electronic Publishing
Learning / E-Learning / Edutainment
Broadcasting/Entertainment
Musikbörsen/Tauschbörsen Wissenschaft und Forschung
private Kommunikation
2MarketingCorporate Sites Präsentationen (z.B. Powerpoint) Direct Marketing über elektronische Kommunikationstools (Mailings, Newsletters) Give Aways (in Form von CD-Roms, CD-Visitenkarten, E-Cards etc.) E-BusinessWebshops Online-Auktionen Online-Services (zb.: Telebanking, online-Wertpapierhandel) Customer-Relationship-Applikationen im Web (Helpdesks, Versand-Tracking) Electronic PublishingNachschlagewerke (Web, CD, DVD, kombinierte Lösungen):
Zeitschriften (Online-Spin-Offs traditioneller Zeitschriften und rein elektronische Zeitschriften):
News on Demand - Services Online-Bibliotheken, Datenbanken (im Bereich Electronic Publishing haben Archive besonders Wertschöpfungspotenzial, zb.: Der Spiegel) Suchdienste (z.B.: Google) Portale (z.B.: Yahoo) Echtzeit-Publishing, kommunikative Dienste wie Chats und Foren, Meeting Points und Kontaktbörsen Learning / E-Learning / EdutainmentInteraktive Lern-CD-ROM (z.B. Langenscheidt-Sprachkurse) Lernapplikationen im Internet (z.B. www.rosettastone.com) Teleteaching, Distance Learning Im Bereich des E-Learnings sind aktuell zwei Tendenzen zu beobachten:
Broadcasting/EntertainmentStreaming Media (Radio und TV), aktuell eher im nicht-kommerziellen Bereich wie beim College-TV oder bei freien Radios. Im Zuge der allgemeinen Medienkonvergenz, wird diese Technologien eine große Rolle spielen Technologien wie interaktives Fernsehen (z.B. Video on Demand, Game Shows im Verbund mit dem Internet) Einsatz neuer Medien in der Produktion und Postproduktion (z.B. Virtuelles Studio im Fernsehen) Computer Games (online, offline, 2D- 3D, Strategiespiele, ego-shooters etc.) Musikbörsen/TauschbörsenWissenschaft und ForschungMultimedia-Lösungen treten hier einerseits als Werkzeuge wissenschaftlicher Forschungen auf (etwa als Konstruktions- und Visualisierungshilfen), andererseits sind sie selbst Gegenstand weit gespannter Forschungen. Ingenieurswesen (CAD/CAM, VR-Simmulationen als Planungshilfen in der Architektur) Archäologie, historische Wissenschaften (z.b. virtuelle Rekonstruktionen) Naturwissenschaften (z.b. 3D-Modelle chemischer oder genetischer Daten) VR, Augmented-Reality-Anwendungen private KommunikationWebsites Weblogs (Internet-Tagebücher) Foren, Chats, Messaging Services (icq, etc.) Webcams (z.B.: Jenny-Cam-artige Angebote, benannt nach einer exhibitionistischen amerikanischen Studentin, die in ihrer Kleinwohnung eine Webcam installierte und ihr Leben 24 Stunden am Tag via Internet von aller Welt beobachten ließ) Mobile Computing-Applikations (SMS, MMS, Video on Demand, Gaming etc.) |
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