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Learning Unit ID: 12_21
Title: Sound Design: Grundlagen
Abstract: Im Zuge einer elementaren Auseinandersetzung mit Audio, ergeben sich mehrere Möglichkeiten der Herangehensweise. Während einschlägig tontechnische Ausbildungen ihren Schwerpunkt zumeist ausschliesslich der menschlichen Physiologie, dem Audiosignal, Audioprozessing und Audioformaten sowie der Bedienung von Programmen zur Tonbearbeitung widmen, sollen hier Aspekte der Gestaltung (und der letztendlichen Gestalt im Sinne des Wirkens von Audio auf den Hörenden) behandelt werden. Nicht nur in begrifflicher Ableitung von ‚Multimedia-Design’, sondern vor allem in Anlehnung an den grossen Bruder Film wird es in der Folge vornehmlich also um Sound-Design, in dieser Lerneinheit im allgemeinen und in der folgenden für Multimedia gehen.
 
Status: Final - Three audio example missing Version: 2005-01-05
History: 2005-01-05 (Robert Fuchs): Valiadtes now (captions missing, one link dead); three audio examples missing (files are in weird Mac-only format).
2004-11-02 (Thomas Migl): Abstract hinzugefügt
2004-10-20 (Robert Fuchs): Fixed two lists; validates now (captions missing).
2004-10-20 (Thomas Migl): Text importiert.
2004-10-15 (Robert Fuchs): Created skeleton for "LU 12_21 – Sound Design: Grundlagen (Old: LU19 bzw. LU10_1)".

Author
Author 1: Dr. Stefan Müller E-Mail: sm@automat.at
Author 2: (empty) E-Mail: (empty)
Author 3: (empty) E-Mail: (empty)
Author 4: (empty) E-Mail: (empty)
Author 5: (empty) E-Mail: (empty)
Organization: Automat, http://www.automat.at/

Content

Einleitung

1

Motivation und Lernziel dieser Lerneinheit

Kenntnis der Aspekte um Gestalt und Gestaltung von Audio,

in Ableitung von ‚Multimedia-Design’ und in Anlehnung an Film:

Sound-Design im allgemeinen und für Multimedia

Themen dieser Lerneinheit

  • Elemente der Sound-Gestaltung
  • Komponenten des Tonsignals
  • Tätigkeitsbereich Sound-Design
  • Produktionsprozess
  • Methoden und Besonderheiten im Film-Sound

2

Motivation und Lernziel dieser Lerneinheit

Im Zuge einer elementaren Auseinandersetzung mit Audio, ergeben sich mehrere Möglichkeiten der Herangehensweise. Während einschlägig tontechnische Ausbildungen ihren Schwerpunkt zumeist ausschliesslich der menschlichen Physiologie, dem Audiosignal, Audioprozessing und Audioformaten sowie der Bedienung von Programmen zur Tonbearbeitung widmen, sollen hier Aspekte der Gestaltung (und der letztendlichen Gestalt im Sinne des Wirkens von Audio auf den Hörenden) behandelt werden. Nicht nur in begrifflicher Ableitung von ‚Multimedia-Design’, sondern vor allem in Anlehnung an den grossen Bruder Film wird es in der Folge vornehmlich also um Sound-Design, in dieser Lerneinheit im allgemeinen und in der folgenden für Multimedia gehen.

Themen dieser Lerneinheit

Die folgende Lerneinheit soll einen Überblick über folgende Themen geben:

  • Elemente der Sound-Gestaltung
  • Komponenten des Tonsignals
  • Tätigkeitsbereich Sound-Design
  • Produktionsprozess
  • Methoden und Besonderheiten im Film-Sound

Ausrichtung

1

auto

Für Wirkung von Ton Vermittlungsabsicht und Medienkanal entscheidend kann:

  • Ton solitär oder zu Bild vermittelt
  • Ton für Radio oder für TV gestaltet
  • Ton in sachlichen News, unterhaltsamen Magazin oder in Übertragung realer Ereignisse
  • Ton als Bestandteil von narrativem und von dokumentarischem Programm
  • Ton als Teil multimedialer Präsentation
  • Ton offline oder im Internet
  • Ton als Content oder zur Unterstützung von Interaktion
  • jede dieser Audios im Laufe ihrer Entwicklung Eigengesetzlichkeiten
  • Wirkung aller Soundtracks jedoch ähnliche Grundsätze

2

auto

Denkt man über die Wirkung von Ton in der medialen Vermittlung nach, so ist dabei auch die Vermittlungsabsicht sowie die Art der Vermittlung, also der Medienkanal, entscheidend. Ton kann solitär oder zu Bild vermittelt werden, Ton kann für Radio oder für TV gestaltet werden, als sachliche News, als unterhaltsames Magazin oder als Übertragung realer Ereignisse. Ton kann also als integraler Bestandteil von narrativem und von dokumentarischem Programm – etwa Film – verstanden werden oder als Teil multimedialer Präsentation, offline oder im Internet, als Content oder zur Unterstützung von Interaktion.

Für jede dieser Arten an Audio haben sich natürlich im Laufe ihrer Entwicklung auch Eigengesetzlichkeiten herausgebildet, im Wesentlichen jedoch gelten für die Wirkung solcher Soundtracks für mediale Vermittlung ähnliche Grundsätze.

Elemente der Sound-Gestaltung

1

auto

Unterschiedlichste Absichten des Kommunikators (Produzent) durch Vermittlung von Ton

Ansprache des Rezipienten (Publikums, Zuhörers oder Users):

  • zur Vermittlung von Information
  • zur Unterhaltung
  • zur Emotionalisierung (z.B.: Dramatisierung von Bild)
  • zur Illusionierung
  • zur Resonanz
  • als Feedback (Interface)

Gestaltungselemente zur Realisierung:

  • Sprache
  • Geräusch
  • Musik

... diese Elemente als Tonspuren (Tracks):

  • in Tonmischung bearbeitet
  • zueinander in Verhältnis gebracht
  • bilden den Soundtrack

... diese Elemente eingesetzt:

  • als Kommentar
  • als Soundeffekt
  • als Erzählung
  • solitär (und dominant)
  • redundant (etwa zu Schrift)
  • kommentierend
  • als Synergismus

2

Durch die mediale Vermittlung von Ton kann ein Kommunikator (der Produzent einer Anwendung) die unterschiedlichsten Absichten verfolgen. Die Ansprache des Rezipienten, also eines Publikums, Zuhörers oder Users, dient z.B. zur Vermittlung von Information, zur Unterhaltung, mit der Absicht zu überzeugen, zur Emotionalisierung (und gleichzeitigen Dramatisierung von begleitend präsentiertem statischem oder Laufbild), zur Illusionierung, wenn etwa reale Räume nachempfunden werden, oder/und zur Resonanz, etwa als Feedback, also der Bestätigung einer an einem Interface durchgeführten Aktion.

Gestaltungselemente zur Realisierung:

Um dies zu erreichen, stehen dem Gestaltenden unterschiedliche Elemente zu Verfügung. Im wesentlichen sind dies:

  • Sprache
  • Geräusch
  • Musik

...diese Elemente als Tonspuren (Tracks):

Diese drei Elemente werden als Tonspuren (Tracks) in der Tonmischung bearbeitet und zueinander in Verhältnis gebracht und bilden damit den Soundtrack, durch den sich im Idealfall wie oben beschriebene, erwünschte Effekt erzielen lassen.

... diese Elemente eingesetzt:

Sprache, Geräusch und Musik kann zum Zweck des Kommentars, des Soundeffektes oder der Erzählung und dabei solitär (und dominant), redundant (etwa zu Schrift), kommentierend oder als Synergismus all jener eingesetzt werden.

Sprache

1

Wahrnehmung vonTon

  • Wahrnehmung von Ton illusionierendes Ereignis Ton erweckt Dinge zum Leben
  • Menschliche Stimme authentifiziert Abbild einer Person als Realität

Wirkung von Sprache

Sprache und Intonation ausschlaggebend für Wirkung eines Programmes:

  • männliche oder weibliche Stimme
  • zarte, schrille oder sonore Stimme
  • heiterer, bedrohlicher, ernster oder gleichförmiger Tonfall

Sprache zu Bild: Synchronität für realen Eindruck entscheidend

Originalton

  • auch O-Ton oder OT genannt
  • authentische, u.U auch ausschnitthafte Wortaufnahme (Rede od. Interview)
  • Zitat-Funktion redaktioneller Beiträge (TV od. Radio)
  • OT im Film: alle an Originalschauplätzen aufgezeichneten Töne

2

Wahrnehmung von Ton

Die Wahrnehmung von Ton ist ein äusserst illusionierendes Ereignis. Erst Ton, sagt man, vermag die Dinge zum Leben zu erwecken. Das Hinzufügen einer menschlichen Stimme etwa authentifiziert das artifizielle Abbild einer Person als Realität – und dies gilt nicht nur für ein fotografisches Bild (Foto oder Film), sondern selbst für eine unbewegliche, gezeichnete Karikatur.

Wirkung von Sprache

Sprache kann die Wirkung eines Programmes wesentlich beeinflussen. Ob eine männliche oder weibliche, ob eine zarte, schrille oder eine sonore Stimme liest oder ob etwa ein Text in heiterem, bedrohlichen oder ernstem Tonfall vorgetragen wird, ist ausschlaggebend für die Wirkung eines Programmes. Will man als intendierte Wirkung Sachlichkeit erzielen, empfiehlt es sich, einen Kommentars in neutraler, eher gleichförmiger Intonation lesen zu lassen.

Für einen realen Eindruck ist bei gleichzeitigem Erscheinen von Sprache zu Bild die Synchronität des Gesprochenen entscheidend.

Originalton

Als Originalton, auch O-Ton oder OT genannt, wird eine authentische u.U auch ausschnitthafte Wortaufnahme bezeichnet, z.B eine Rede oder ein Interview. Für redaktionelle Beiträge, etwa im TV oder Radio, hat der OT eine dem Original-Zitat im Printbereich ähnliche Funktion (siehe Bsp. eines Hörfunk-Interviews oder einer Hörfunk-Umfrage).

Im Film bezeichnet OT alle an Originalschauplätzen aufgezeichneten Töne, also nicht nur Sprachaufnahmen, sondern auch Geräusche bzw. Atmo.

Beispiele

Musik

1

Wahrnehmung von Musik

Wesentlicher Faktor zur Emotionalisierung

  • vermittelt formal Kontinuität
  • Multimedia: interpretiert zumeist visuelle Ebene

Musik kann (mit) Sprache oder Bild ...

  • kommentieren
  • harmonieren
  • kontrastieren

Kriterien zur Auswahl von Musik

  • Tempo (von langsam bis rasend)
  • Rhythmus (kaum bis sehr akzentuiert)
  • Emotion (harmonische Wirkung)
  • Interpretation (instrumental, vocal)
  • Stil (Klassik, Folklore, Rock, Pop, Funk..)
  • Herkunft (geografische Zuordnung wie Region)
  • Periode (zeitliche Zuordnung wie historische Periode)
  • Bedeutung identer Bildfolgen durch unterschiedliche Musik völlig verändert

Vokalmusik in Multimedia

Rezeption nimmt Hörer besonders in Anspruch

  • zieht besondere Aufmerksamkeit auf sich
  • auf adäquates Mischungsverhältnis (etwa zu Sprache) ist zu achten

Musik in Projekt-Planung nach budgetärem Rahmen:

  • Musik aus bestehenden Archiven (Abgeltung aller Schutzrechte)
  • Neuerstellung durch Komponist und/oder Produzent

Archiv Musik

Rechte einmalig abgegolten (royalty-free CD’s)

  • kostengünstiger
  • meist zur wiederholten Verwendung

Musik - Komposition und Neuaufnahme

  • auf Wirkung und dramaturgische Erfordernisse abgestimmt
  • höhere Kosten
  • komplexer Gestehungsprozess und Ungewissheit des Ergebnissesoft als nachteilig empfunden
  • Innovationen moderner Recording-Technologien (MIDI, Sequencing, Harddisk-Recording)
  • Komponisten und Sound-Designer vermehrt auf Soundtracks spezialisiert

2

Wahrnehmung von Musik

Musik ist ein wesentlicher Faktor zur Emotionalisierung, vermittelt formal Kontinuität und nimmt im multi-medialen Einsatz zumeist eine die visuelle Ebene interpretierende Rolle ein.

Musik kann also kommentieren und dabei mit gesprochenem oder – in Form von Fotografie, Film, Grafik, Schrift – visualisierten Inhalt harmonieren oder ihn kontrastieren.

Kriterien zur Auswahl von Musik

Der Wirkungsabsicht und damit der Auswahl von Musik können verschiedene Kriterien zu Grunde liegen:

  • Tempo (von langsam bis rasend)
  • Rhythmus (kaum bis sehr akzentuiert)
  • Emotion (harmonische Wirkung)
  • Interpretation (instrumental, vocal)
  • Stil (Klassik, Folklore, Rock, Pop, Funk..)
  • Herkunft (geografische Zuordnung wie Region)
  • Periode (zeitliche Zuordnung wie historische Periode)

Beispiele

Durch das Unterlegen thematisch unterschiedlicher Musik kann identen Bildern völlig andere Bedeutung gegeben werden:

Vokalmusik in Multimedia

Zur musikalischen Ausgestaltung stehen Instrumentalmusik und Vokalmusik zur Wahl.

Bei der multimedialen Verwendung von Vokalmusik ist zu beachten, dass deren Rezeption den Hörer besonders in Anspruch nimmt, und sie daher – besonders etwa in der Mischung mit Sprache – Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auf ein adäquates Mischungsverhältnis zu den übrigen auditiven Elementen ist daher zu achten.

Archiv

Bei der die Musik betreffende Planung eines Projekts wird – zumeist je nach budgetärem Rahmen – entschieden, ob die Musik aus bestehenden Archiven verwendet wird oder ein Komponist und/oder Produzent mit der Neuerstellung eines Musikstückes beauftragt wird. Im ersten Fall müssen jedenfalls alle Schutzrechte (des Urhebers, des Interpreten, des Produzenten zur Verwertung) bedacht werden, die bei einer öffentlichen Aufführung anfallen.

Angeboten werden auch Musik-CDs, deren Rechte voll umfanglich, einmalig abgegolten werden müssen (royalty-free). Sie sind dadurch kostengünstiger und können zudem wiederholt verwendet werden. Diese Art von Musik ist in einer Vielfalt von Stilen in Form von CD-Sammlungen verfügbar.

Positive Aspekte von Komposition und Neuaufnahme einer Musik liegen natürlich in der auf die Wirkung und die dramaturgischen Erfordernisse des Projektes abgestimmten Individualität. Als nachteilig wird oft – als Folge einer latenten Unterbewertung und Unsicherheit gegenüber Sound-Aspekten – der komplexe Gestehungsprozess und die Ungewissheit des Ergebnisses empfunden.

Musik - Komposition und Neuaufnahme

Nicht zuletzt die Innovationen und entwickelten Möglichkeiten moderner Recording-Technologien (MIDI, Sequencing, Harddisk-Recording) haben dazu geführt, dass sich vermehrt Komponisten und Sound-Designer auf die Komposition und Herstellung von Musik und individuellen Soundtracks spezialisierten. Dennoch muss im Vergleich zu Archivmusik – je nach Qualität und Umsetzungsaufwand – mit entsprechend höheren Kosten gerechnet werden.

Geräusch

1

auto

  • fast alle akustischen Elemente eines Filmes rekonstruiert
  • Dialoge, Schritte oder Geräusche neu aufgezeichnet und synchronisiert

Definition Geräusch

Geräusch ist Schall in

  • nichtperiodischen Druckschwankungen
  • Vielzahl von Schallschwingungen
  • rasch wechselnder Amplitude und Phase
  • Frequenzen in nicht ganzzahligen Verhältnissen zueinander broc1989

Originaltreue

originalgetreue Geräusches erfordern

  • fachgerechte Aufzeichnung
  • Aufbereitung bzw. Bearbeitung im Ton-Studio und auch
  • wachsende Zahl digitaler Geräusch-Archive

2

auto

Nahezu alle akustischen Elemente eines Filmes oder einer TV-Serie werden nachträglich rekonstruiert: Dialoge, Schritte oder jene unscheinbaren aber wirklichkeitsnahen Geräusche, die ein Darsteller bei kleinsten Bewegungen macht, werden neu aufgezeichnet und synchronisiert.

Definition Geräusch

Ein Geräusch ist jeder durch nichtperiodische Druckschwankungen gekennzeichnete Schall, der sich aus einer Vielzahl von Schallschwingungen rasch wechselnder Amplitude und Phase zusammensetzt, deren Frequenzen nicht in ganzzahligen Verhältnissen zueinander stehen.broc1989

Originaltreue

Eine möglichst originalgetreue Wiedergabe eines Geräusches erfordert die fachgerechte Aufzeichnung und anschliessende Aufbereitung bzw. Bearbeitung des Tons im Studio. Auch kann auf eine ständig wachsende Zahl von digitalen Geräusch-Archiven (Geräusch-CDs http://www.sound-ideas.com/ , Online im Web http://www.hoerspielbox.de/ oder http://www.echovibes.com/) zugegriffen werden.

Atmosphäre

1

Definition Atmosphäre

  • auch Atmo
  • Zusammenspiel von Umweltgeräuschen
  • erzeugt beim Hörenden realistischen Eindruck
  • erschafft ohne Abbild Ort eines Geschehens

auto

  • für Sound-Designer wie „Grundierung seiner Leinwand“
  • üblicherweise grundlegender Schritt in Sound-Design
  • ausschlaggebend für Erschaffung realillusionären Settings
  • verleiht Soundtrack Kontinuität und Homogenität

Atmo Beispiele

2

Definition Atmosphäre

Atmosphäre – oder auch Atmo genannt – steht für das Zusammenspiel von Umweltgeräuschen. Atmo erzeugt beim Hörenden einen realistischen, lebendigen Eindruck und vermag selbst ohne Abbild den Ort eines Geschehens ‚entstehen’ lassen.

Content

Für einen Sound-Designer ist die einem Setting zu Grunde liegende Atmosphäre ebenso wichtig, wie für den bildenden Künstler die Grundierung seiner Leinwand. Üblicherweise sollte dies auch der erste, grundlegende Schritt in Entstehung eines Sound-Designs sein, auf den alle weiteren aufbauen. Die Atmosphäre ist ausschlaggebend für die gelungene Erschaffung eines möglichst realillusionären Settings.

Eine durchgehende Atmo, vermag einem Soundtrack soetwas wie Kontinuität und Homogenität zu verleihen.

Atmo Beispiele

Spot-Effekte

1

auto

  • akzentuieren Höhepunkt eines Ereignisses
  • Film: zuschlagende Türen, Explosionen, ...
  • Interface-Design: Clicks, Button-Pushes, ...

Spot Effekte

  • Laser
  • Schuss
  • Glasbruch

2

auto

Diese Bezeichnung betitelt Sound-Effekte, deren Peak den Höhepunkt eines Ereignisses akzentuieren soll. Im Film sind das zuschlagende Türen (v.a. nachdem Türen in Filmkulissen zumeist kaum realistischen Ton ergeben).

Ebenso wie Explosionen aller Art. Im multimedialen Bereich, besonders im Interface-Design, betrifft das Clicks, Button-Pushes oder andere auf distinkte Zeitpunkte bezogene Interaktionen.

Spot Effekte

  • Laser
  • Schuss
  • Glasbruch

Sound-Effekte

1

auto

  • heben Objekt, Ort oder Aktion akustisch hervor
  • zielen auf Überhöhung emotionaler bzw. dramatischer Wirkung
  • auch auf Schrift oder Grafik-Elemente angewandt (Multimedia)
  • auch um Schnitte zu akzentuieren oder zu verbergen (Film)
  • als Übergänge zwischen Auf- bzw. Abbau von Seiten (Web)

2

auto

Dies meint eigentlich und im wesentlichen akustische Spezialeffekte, die ein Objekt, einen Ort oder im besonderen eine Aktion hervorheben und dabei auf eine ‚expressionistische’ Überhöhung deren emotionaler bzw. dramatischer Wirkung abzielen.

In der Praxis können diese ebenso auf reale Bildinhalte, wie etwa auf Schrift oder einmontierte grafische Elemente angewandt werden. Sie dienen nicht selten dazu Schnitte zu akzentuieren oder zu verbergen oder im Multimedia-Bereich als Übergänge zwischen einzelnen sich auf- bzw. abbauenden Seiten-Ansichten.

Diegetische Sounds

1

auto

  • What-You-see-is-what-You-hear
  • bestimmen Sound-Design im Film
  • beziehen sich auf im Bild ablaufende Ereignisse
  • bewirken damit Realismus-Effekt

2

auto

What-You-see-is-what-You-hear könnte die dafür geltende Erklärung lauten. Diegetische (erzählende) Sound-Elemente bestimmen das Sound-Design im Film. Die Effekte beziehen sich auf im Bild ablaufende Ereignisse und bewirken damit weitgehend einen Realismus-Effekt. Beispiel: die Schritte eines quer durchs Bild Gehenden

Nicht-Diegetische Sounds

1

auto

  • erweitert imaginären Raum ausserhalb der Bildfläche
  • Geräuschkulisse um Information und Emotionalität erweitert
  • einsames Gartenhäuschen durch hupende Autos zur lärmigen Vorstadt

2

auto

Durch Gestaltung mittels nicht-diegetischer Sounds kann der imaginäre Raum auf ein fiktional ausserhalb der Bildfläche stattfindendes Ambiente erweitert werden. Eine Geräuschkulisse kann so zusätzliche narrative Information oder Emotionalität bewirken.

Etwa wird die einsamen Ansicht eines verwachsenen Gartenhäuschens durch den Einsatz einzelner aus dem Off ertönender vorbeifahrender und hupender Autos rasch von der verträumten Idylle zur lärmigen Vorstadt.

Raum

1

auto

  • Reverb-Effekte können Raum akustisch nachbilden
  • räumlicher Eindruck verstärkt durch Stereophonie bzw. Multichannel Surround Sound
  • abhängig von technischer Ausstattung bei Präsentation

Beispiele

Bsp THX Soundtest Bsp Auto von re nach li Bsp Auto von li nach re

2

auto

Durch das Hinzufügen von Reverb-Effekten kann für Sprache, Foley oder diegetische Musik der Eindruck erzielt werden, dass die Aufnahme im Raum der im Bild zu sehen ist entstanden ist (bzw in einem Raum aufgenommen wurde, der exakt der Dimension des abgebildeten entspricht).

Dieser räumliche Eindruck verstärkt sich weiters wesentlich durch den Einsatz von Stereophonie bzw. Multichannel Surround Sound. Abhängig ist das jedoch von der technischen Ausstattung, die im Zuge der Präsentation zu Verfügung steht.

Beispiele

  • Bsp_LE19_04_ro THX Soundtest
  • Bsp_LE19_05_ro Auto von re nach li
  • Bsp_LE19_06_ro Auto von li nach re

Stille

1

auto

  • eindrucksvolles Gestaltungselement
  • als Alternation zu sonstigen Sounds
  • Pause oder dramatische Auslassung
  • bekannt aus Film-Genres wie Thriller oder Horror-Film

2

auto

Für den Sound-Designer eines Filmes ist Stille bemerkenswerterweise eines der eindrucksvollsten Gestaltungselemente. Dies gilt natürlich im wesentlichen als Alternation zu sonst eingesetztem Sound, also als Pause oder – wenn man so will – dramatische Auslassung. Im Film sind Genres wie der Thriller oder der Horror-Film berüchtigt für diese Effekte.

Komponenten des Tonsignals

1

auto

  • 9 Komponenten mit Einfluss auf Wahrnehmung eines Soundtracks
  • (Modifikation oder Elimination eines oder mehrerer verändert Sound) Robert L. Mott 1990

Komponenten zur Musik

  • Tonhöhe (Pitch)
  • Klangfarbe (Timbre)
  • Obertöne (Harmonics)
  • Lautstärke (Loudness)
  • Rhythmus (Rhythm)

Komponenten zum Tonumfang

  • Attack
  • Sustain
  • Decay

Komponenten zur Aufnahme und Wiedergabe

  • Geschwindigkeit / Speed

2

auto

Folgende neun Komponenten haben – nach Robert L. Mott 1990 – Einfluss auf die Wahrnehmung eines Soundtracks. Durch die Modifikation oder die Elimination eines oder mehrerer dieser Komponenten, verändert sich Sound massgeblich bzw. entsteht ein neuer Sound.

Komponenten zur Musik

  • Tonhöhe (Pitch)
  • Klangfarbe (Timbre)
  • Obertöne (Harmonics)
  • Lautstärke (Loudness)
  • Rhythmus (Rhythm)

Komponenten zum Tonumfang

  • Attack
  • Sustain
  • Decay

Komponenten zur Aufnahme und Wiedergabe

  • Geschwindigkeit / Speed

Tonhöhe

1

auto

  • auch Pitch
  • bestimmt durch seine Frequenz
  • Frequenzen ‚Low’, ‚Mid’, ‚High’

Low Frequency

  • Bässe
  • verleihen Kraft und Wärme
  • Bsp: Donner oder Gewehrschüsse

Midrange Frequency

  • Mitten
  • verleihen Energie
  • Bsp: Läuten eines Telefons

High Frequency

  • Höhen
  • verleihen Präsenz und Lebendigkeit
  • Präsenz lässt Ton klar klingen und vermittelt Nähe zur Tonquelle
  • Bsp: heller Glocken- od. Beckenschlag

2

auto

Die Tonhöhe (Pitch) eines Sounds wird bestimmt durch seine Frequenz. Diese Frequenzen gruppieren sich gemeinhin als ‚Low’, ‚Mid’, ‚High’.

Low Frequency

Niedere Frequenzen – Bässe – geben einem Sound Kraft und Wärme. Sound-Beispiele wären Donner oder Gewehrschüsse.

Midrange Frequency

Mittlere Frequenzen – Mitten – geben einem Sound seine Energie. Sound-Beispiel wäre das Läuten eines Telefons.

High Frequency

Hohe Frequenzen – Höhen – geben einem Sound seine Präsenz und verleihen ihm Lebendigkeit. Die Präsenz eines Tons lässt ihn klar klingen und vermittelt dem Hörenden den Eindruck, der Quelle des Sounds nahe zu sein. Typische Beispiel wäre etwa heller Glocken- oder ein Beckenschlag.

Klangfarbe

1

auto

  • auch Timbre
  • einzigartige Kombination aus Grundfrequenz, Harmonik und Obertönen
  • verleiht Stimme, Musikinstrument und Sound-Effekt Färbung und Charakter

2

auto

Die Klangfarbe (Timbre) ist die einzigartige Kombination aus Grundfrequenz, Harmonik und Obertönen. Diese verleihen jeder Stimme, jedem Musikinstrument und auch jedem Sound-Effekt seine einzigartige Färbung und Charakter.

Obertöne

1

auto

  • schwingender Gegenstand gibt Schallwellen bestimmten Frequenz weiter
  • Frequenz initiert Wellen, genannt Obertöne (Harmonics)
  • Grundfrequenz und Obertöne stellen Klangfarbe dar
  • Obertöne machen Sound interessanter
  • Kombination aus Grundfrequenz und Obertönen ergibt komplexe Wellenform

2

auto

Sobald ein Gegenstand zu schwingen beginnt, gibt er Schallwellen einer bestimmten Frequenz weiter. Diese Frequenz initiert ihrerseits wieder Wellen, die Obertöne (Harmonics) genannt werden. Die Grundfrequenz und die sich ergebenden Obertöne stellen die Klangfarbe eines Tons dar. Je mehr Obertöne ein Sound besitzt, umso interessanter klingt er. Die Kombination aus Grundfrequenz und Obertönen ergibt eine komplexe Wellenform.

Lautstärke

1

auto

  • auch Loudness
  • hängt von Intensität des Tonimpulses ab
  • durch Dynamitexplosion grössere Menge an Luftmolekülen verdrängt als Pistolenschuss - dadurch lauter
  • erst bedeutsam, wenn mit einer anderen vergleichbar
  • Schuss in kleinem Raum ohrenbetäubend – neben fahrender U-Bahn unbemerkt

Subjektiver Höreindruck

  • mittelfrequenter Ton wird vor niederfrequentem lauter wahrgenommen
  • Menschen für Mitten-Frequenzen am empfindlichsten (250 Hz - 5000 Hz)

2

auto

Die Lautstärke (Loudness) eines Tones hängt von der Intensität Tonimpulses ab. Eine Dynamitexplosion ist lauter als ein Pistolenschuss, weil sie eine grössere Menge an Luftmolekülen verdrängt. Lautstärke wird erst dann bedeutsam, wenn wir sie mit einer anderen vergleichen können. Ein Schuss mag in einem kleinen Raum ohrenbetäubend wirken, neben einer vorüberdonnernden U-Bahn bleibt er möglicherweise unbemerkt.

Subjektiver Höreindruck

Wenn zwei Töne, ein niederfrequenter und mittelfrequenter Ton, mit gleicher Lautstärke abgespielt werden, nehmen Zuhörer die Mitten als lauter wahr. Dies liegt daran, dass Menschen für Frequenzen im Mitten-Bereich (250 Hz - 5000 Hz) am empfindlichsten sind.

Rhythmus

1

auto

  • einer der komplexesten Eigenschaften von Sound
  • involviert
    • Wiederkehr von Gleichem oder Ähnlichem
    • in akzentuierter Abfolge
    • von stärkeren und schwächeren Elementen

in Musik

  • Rhythmus grundlegendes Strukturelement
  • umfaßt Ordnung, Gliederung und sinnfällige Gestaltung des zeitlichen Verlaufs von Klangereignissen broc1989

in Sprache

  • Menschen an Sprache identifizierbar
  • Tonhöhe, Tonumfang und gewisse Rhythmik charakteristisch

im Geräusch

  • rhytmische Eigenschaften von Geräusche
  • Bsp: trabendes vs. Galoppierendes Pferd
  • Bsp: langsam von einem schnell fahrenden Zug

im Bild

  • rhytmisch-optische Phänomene
  • Prinzipien (wie Ton) Abfolge, Geschwindigkeit und Betonung
  • Montage ist Abstimmung auditiver und visueller Wirkungen

Komponenten zum Tonumfang PC

  • Attack: 1
    • A Soundbeginn, B Höhepunkt
  • Sustain: 2
    • Sound fällt ab, Anhalten bis C
  • Decay: 3
    • C Tonquelle entfernt sich, D Stille

Komponenten zum Tonumfang PDA_Phone

  • Attack: 1
    • A Soundbeginn, B Höhepunkt
  • Sustain: 2
    • Sound fällt ab, Anhalten bis C
  • Decay: 3
    • C Tonquelle entfernt sich, D Stille

2

auto

Rhythmus ist einer der komplexesten Eigenschaften von Sound. Rhythmus involviert die Wiederkehr von Gleichem oder Ähnlichem in akzentuierter Abfolge von stärkeren und schwächeren Elementen.

Musik

Für die Musik ist Rhythmus grundlegendes Strukturelement und umfaßt die Ordnung, Gliederung und sinnfällige Gestaltung des zeitlichen Verlaufs von Klangereignissen. broc1989

Sprache

Wenn Menschen an ihrer Sprache identifiziert werden können, so deshalb, weil für sie nicht nur Tonhöhe und Tonumfang, sondern ebenso eine gewisse Rhythmik in der Betonung von Silben als charakteristisch empfunden wird.

Geräusch

Gewisse Geräusche (und damit Soundeffekte) weisen rhytmische Eigenschaften auf, wenn z.B. ein trabendes Pferd von einem galoppierenden oder ein langsam von einem schnell fahrenden Zug deutlich unterschieden werden können.

Bilder

Natürlich können optische Phänomene ebenso rhytmische Eigenschaft zeigen. Sie folgend darin denselben Prinzipien wie Ton: Abfolge, Geschwindigkeit und Betonung. Die Abstimmung diesbezüglicher auditiver und visueller Wirkungen ist Absicht filmischer und multimedialer Montage.

Komponenten zum Tonumfang PC

  • Attack: 1
    • A Soundbeginn, B Höhepunkt
  • Sustain: 2
    • Sound fällt ab, Anhalten bis C
  • Decay: 3
    • C Tonquelle entfernt sich, D Stille

Komponenten zum Tonumfang PDA_Phone

  • Attack: 1
    • A Soundbeginn, B Höhepunkt
  • Sustain: 2
    • Sound fällt ab, Anhalten bis C
  • Decay: 3
    • C Tonquelle entfernt sich, D Stille

Komponenten zum Tonumfang

1

Attack

  • Sound beginnt mit Phase Attack
  • je näher Attack zu Peak (Höhepunkt), desto rascher erfolgt Attack
  • rasche Attack
  • Sounds klingen subjektiv lauter
  • Bsp: Schüsse, Schläge, Zuschlagen von Türen, etc.
  • langsame Attack
  • Bsp: Heulen eines Hundes, Zerknüllen eines Papierblattes, etc

Sustain

  • Anhalten ein Tones von Energie in Vibrationen der Tonquelle abhängig
  • Sustain-Zeit verändert Sound

Decay

  • Abfallen der Amplitude eines Tones, nachdem Quelle verstummt
  • ‚decay time’ – Zeit bis zur Stille
  • Identifikation eines Sounds / Aufnahme innen oder aussen
  • Innenräumen – kleine Abmessungen, grosse Absobierung – kurze Decay-Zeiten
  • im Freien – offene uneingeschränkte Fläche – langes Decay mit Echo
  • Anfang und Ende eines Sounds sind ‚Head’ und ‚Tail’

Geschwindigkeit

  • Beschleunigung oder Verzögerung der Abspielgeschwindigkeit verändern Sound
  • angewandt für rasche Modifikation des Sounds mott1990

2

Attack

Ein Sound beginnt mit der Phase Attack. Wir unterscheiden Sounds mit rascher Attack und Sounds mit langsamer Attack.

Je näher die Attack eines Sounds zu seinem Peak (Höhepunkt) ist, desto rascher erfolgt diese Attack und umgekehrt. Töne mit rascher Attack klingen subjektiv lauter.

  • Fast Attack Sounds: Schüsse, Schläge, Zuschlagen von Türen, etc.
  • Slow Attack Sounds: Heulen eines Hundes, Zerknüllen eines Papierblattes, etc.

Sustain

Hat ein Ton einmal seinen Peak erreicht, hängt sein Anhalten von der Energie in den Vibrationen der verursachenden Tonquelle ab. Sobald diese abnehmen, beginnt der Ton abzufallen. Wird diese Sustain-Zeit manipuliert, kann der Sound dadurch verändert werden.

Decay

Das Abfallen der Amplitude eines Tones, nachdem seine vibrierende Quelle verstummt ist, nennt sich ‚Decay’. Die Zeit, die er bis zur Stille benötigt, ist die ‚decay time’.

Wenn man einen Sound aufmerksam verfolgt, kann bestimmmt werden, ob er innen oder aussen aufgezeichnet wurde.

In Innenräumen – kleine Abmessungen und grosser Absobierung – weist ein Sound in der Regel kurze Decay-Zeiten auf, im Freien – offene uneingeschränkte Fläche – eher ein langes Decay mit Echo.

Man spricht im Englischen vom Anfang und Ende eines Sounds auch von ‚Head’ und ‚Tail’.

Geschwindigkeit

Durch Beschleunigung oder Verzögerung der Abspielgeschwindigkeit eines Sounds können seine Eigenschaften verändert werden. Diese Technik wird gerne angewandt, um eine rasche Modifikation der Charakteristik eines Sounds zu erzielen. mott1990

Modifikation von Sounds

1

auto

  • Sounds nach Aufnahme zumeist angepasst und tontechnisch verfeinert
  • Up-Speed und Slow-Down des Originalsounds verändert Tonhöhe zu / dann Wiederaufzuzeichnung in Standard-Geschwindigkeit
  • Harmonizer, expandiert oder komprimiert Sound, ohne Tonhöhe zu verändern
  • Absenkungs-Filter heben Frequenz-Randbereiche an (oder senken ab)
  • digitale Reverbs (Hall-Effekten) kreieren elektronische Sounds
  • elektronisches Equipment und Computer-Soft- und Hardware zur Generierung synthetischer Sounds
  • Montage und Mischung existenter Sounds schafft Eindruck eines neuen Sounds mott1990

2

auto

Um das Wasserprasseln der duschenden Heldin nass genug und den wehrhaften Faustschlag des Helden dagegen möglichst kernig wirken zu lassen, werden Sounds nach Aufnahme zumeist noch angepasst und tontechnisch verfeinert.

auto

Damit Sounds also den gewünschten emotionalen Impact erzielen, werden u.a. folgende technischen Kniffe angewandt:

  • Up-Speed und Slow-Down des Originalsounds, um die Tonhöhe zu verändern und dann in Standard-Geschwindigkeit wiederaufzuzeichnen
  • Einsatz von Harmonizern, um Sound digital zu expandieren oder zu komprimieren, ohne die Tonhöhe zu verändern
  • Verwendung von Absenkungs-Filtern, um Randbereiche gewisser Frequenzen anzuheben oder abzusenken
  • Verwendung von digitalen Reverbs (Hall-Effekten), um elektronische Sounds zu kreieren
  • Verwendung von elektronischem Equipment und Computer-Soft- und Hardware zur Generierung synthetischer Sounds

Durch die ausgeklügelte Kombination – Montage und Mischung – existenter Sounds kann der Eindruck eines neuen Sounds geschaffen werden. mott1990

Tätigkeitsfeld

1

Sound-Designer

  • ausschlaggebende Faktor für Sound-Design ist Kreativität
  • technisches Wissen und Fachkenntnis geeigneter Soft- und Hardware Voraussetzung
  • Möglichkeiten in Kreation und Manipulation von Sounds vielfältig
  • einfache Prozesse (Hinzufügen Delays, Reverbs ...) produzieren überzeugende Ergebnisse,
  • guter Sound-Designer vertraut seinem geschulten Gehör
  • in kleinen Produktionen Tonbearbeitung von Multimedia-Designer übernommen
  • im Idealfall spezialisierte Positionen wünschenswert
  • in arbeitsteiliger Praxis Tätigkeitsfelder gebildet (Film- u. TV)

Spezialisten für

  • Konzeption und Gestaltung von Sound
  • Aufnahme und Bearbeitung von Ton
  • Komposition und Aufnahme bzw. Auswahl geeigneter Musik
  • Casting, Aufnahme und Coaching von Sprache
  • Aufnahme und Bearbeitung von Sound-Effekten
  • Mixing und Endfertigung zum Mastertrack
  • Zusammenarbeit bzw. Koordination aller Tätigkeitsfelder entscheidend

2

Sound-Designer

Der ausschlaggebende Faktor bei der Schaffung eines Sound-Designs ist die Kreativität des Sound-Designers. Dabei bilden natürlich technisches Wissen und Fachkenntnis in Bezug auf die Bedienung und Handhabung geeigneter Soft- und Hardware unumgehbare Voraussetzung.

Die Möglichkeiten des Sound-Design in der Kreation und Manipulation von Sounds sind weitreichend. Mehr oder weniger einfache Prozesse, wie das Hinzufügen einer Reihe von Delays, Reverbs oder anderer Effekte produzieren Ergebnisse, die zuweilen nur wenig Ähnlichkeit mit dem Originalsound erkennen lassen. Dabei lässt sich ein guter Sound-Designer eher durch geschultes Gehör als von umfassender technischer Kenntnis der ablaufenden Prozesse leiten.

Weitere Spezialisten

Wennauch im Rahmen kleinerer multimedialer Produktionen aus budgetären Gründen in der Regel die Aufbereitung und Implementierung von Ton von der integrativen Position des Multimedia-Designers (nicht selten Spezialisten an den Programm-Tools Flash oder Shockwave MM-Director) übernommen wird, so sind im Idealfall dafür spezialisierte Positionen wünschenswert. Im Laufe der Entwicklung einer arbeitsteiligen Praxis haben sich in der Film- und TV-Industrie Tätigkeitsfelder herausgebildet. Spezialisten in Konzeption, Gestaltung und technischer Aufbereitung von Sound widmen sich der Aufnahme von Ton und seiner Bearbeitung im Studio, der Komposition und der Aufnahme bzw. der Auswahl geeigneter Musik (Komponisten, Dirigenten und Musiker), dem Casting, der Aufnahme und dem Coaching von Sprache (Regie und Sprecher), der Aufnahme und Bearbeitung von Sound-Effekten sowie dem Mixing aller Tonebenen und der tontechnischen Endfertigung zum finalen Mastertrack (Tontechniker bzw. Sound-Designer). Die Zusammenarbeit bzw. Koordination all dieser Tätigkeitsfelder ist ausschlaggebend für gelungene Umsetzung eines Soundtracks.

Sound-Design

1

auto

  • Aufgabe, ein generelles, konsistentes Klangbild zu erarbeiten (mit Regisseur)
  • Film Jurassic Park: erst Design Schreie Saurier, dann Adaption optischer Entwürfe
  • Sound-Designer zuweilen lediglich mit Kreation einzelner Sounds beauftragt
  • Film Wolf: S.-Designer lediglich für akustische Verwandlung von Nicholson in Bestie engagiert

2

auto

Sound-Design bezeichnet zum einen die Aufgabe – ggf. in Zusammenarbeit mit dem Regisseur eines Filmes – ein generelles, konsistentes Klangbild eines Soundtracks zu erarbeiten.

Jurassic Park

Für den Film Jurassic Park designte der Sounddesigner Gary Rydstrom zuerst die Schreie der Dinosaurier, dann wurden die optischen Entwürfe dieser Akustik angepasst.

auto

Sound-Designer werden zuweilen auch mit der Kreation lediglich einzelner oder mehrerer spezifischer Sounds eines Soundtracks beauftragt.

Sound-Designer Ron Bochar

Der Sound-Designer Ron Bochar wurde im Zuge der Post-Produktion für den Film Wolf lediglich für die akustisch effektive Gestaltung der Verwandlung von Jack Nicholson in eine Bestie engagiert.

Produktionsprozess

1

Konzeption

  • am Beginn der auditiven Umsetzung
  • Audio Teil des Gesamtkonzeptes
  • alle für die Audio Veranwortlichen von Projektbeginn einzubeziehen

Aufnahme

  • Ton analog oder digital aufgezeichnet
  • für Film Ton gleichzeitig (synchron) mit Bild aufgenommen
  • direkt auf Bildträger (Videotape oder Festplatte)
  • auf externes (synchron verkoppeltes) Aufnahmegerät
  • Auswahl und Positionierung der Mikrophonie jeweiliger Aufnahmesituation entsprechend
  • Coaching des Sprechers (Sprachaufnahme) durch Regie

Tonbearbeitung

  • analog oder digital
  • Modifizieren der Eigenschaften einzelner Töne bzw. Sounds
  • Editieren der Abschnitte einzelner Tracks

Arbeitsschritte

  • Schnitt (Editing)
  • Blenden (Fading in/out)
  • Klangregelung (Equalizing)
  • Tonhöhenänderung (Pitching)
  • Zeitveränderung (Time compress /expand)
  • Filtering (Chorus, Hall, Echo)
  • Rauschunterdrückung (Noise Gate)

Programme zur digitalen Tonbearbeitung

  • Sound Forge (sonicfoundry.com)
  • Wavelab, Cubase (steinberg.de)
  • Pro Tools (digidesign.com)
  • Logic Audio (emagic.de)
  • Soundedit (macromind.com)

Tonmischung

  • Signale durch Tonmischpult (Mixer) geführt
  • Tonspuren (Tracks) zueinander in Verhältnis gebracht
  • Aufzeichnung dieses finalen Vorgangs (Mastering)

2

Konzeption

Am Beginn der auditiven Umsetzung eines Projektes steht deren Konzeption. Je nach Ausrichtung des Gesamtprojektes ist sie Teil des Gesamtkonzeptes. Von Projektbeginn an sind daher alle für die Audio-Produktion Veranwortlichen (zumeist Regisseur, Sound-Designer und ggf. Komponist) einzubeziehen.

Aufnahme

Ton kann analog oder digital aufgezeichnet werden. Für Film wird Ton zumeist gleichzeitig – und dadurch synchron – mit dem Bild aufgenommen (Original-Ton). Die geschieht entweder direkt auf den Tonspuren des Bildträgers (Videotape oder mittlerweile auch Festplatte) oder auf externen (synchron verkoppelten) Aufnahmegeräten. Die Auswahl und die Positionierung der geeigneten Mikrophonie (dynamische oder statische Mikrophone mit entsprechender Richtcharakteristik) muss der jeweiligen Aufnahmesituation (Schallquelle, Entfernung, Ausbreitungswinkel, u.ä.) entsprechend gewählt werden. Bei einer Sprachaufnahme sollte eine die Gesamtabsicht des Programmes koordinierende Person (Regie) für das Coaching des Sprechers zu Verfügung stehen.

Tonbearbeitung

Die Tonbearbeitung kann analog oder – mittlerweile durchwegs die Regel – unter Verwendung von Computer-Hard- und Software digital erfolgen. Dabei werden sowohl die Eigenschaften einzelner Töne bzw. Sounds modifiziert als auch die Abschnitte einzelner von mehreren Tracks editiert, also gekürzt oder zueinander verschoben.

Arbeitsschritte

  • Schnitt (Editing)
  • Blenden (Fading in/out)
  • Klangregelung (Equalizing
  • Tonhöhenänderung (Pitching)
  • Zeitveränderung (Time compress /expand)
  • Filtering (Chorus, Hall, Echo)
  • Rauschunterdrückung (Noise Gate)

Programme zur digitalen Tonbearbeitung

Eine Reihe von Programmen steht zur digitalen Tonbearbeitung zur Auswahl. Hier eine Auswahl:

  • Sound Forge (sonicfoundry.com)
  • Wavelab, Cubase (steinberg.de)
  • Pro Tools (digidesign.com)
  • Logic Audio (emagic.de)
  • Soundedit (macromind.com)

Tonmischung

In der anschliessenden Tonmischung werden die Signale der einzelnen Tonspuren durch ein Tonmischpult (Mixer) geführt und die Tracks zueinander in Verhältnis gebracht. Die Aufzeichnung dieses finalen Vorgangs nennt man Mastering.

Methoden und Besonderheiten

1

Foley

  • Geräusche zu am Set aufgenommenen Bildern von Foley-Artists live nachgebildet
  • Geräusche synchron aufgenommen
  • müssen realistisch wirken
  • sollen Eindruck erwecken, dass Geschehen mit Bildern aufgezeichnet wurde
  • steht in alter Tradition
  • Foley-Artists entstammen Geräusche-Machern des frühen Kinos
  • hinter der Leinwand Bilder des Stummfilms belebt
  • Filmtonstudios eigens ausgestattete Foley-Studios
  • Foley-Artists sind gefragte Spezialisten
  • bedienen Alltagsgegenstände - imitieren Geräusche
  • sämtliche Geräusche für Szenerien in einem Take bildgenau nachgestellt
  • scheint etwas rückständig, wird jedoch für gewisse Geräusche Soundarchiven und Montage vorgezogen
  • können dynamischer, individueller und schneller produziert werden

ADR

  • Ton durch Störgeräusche oder Regieanweisungen beeinträchtigt
  • Neuaufzeichnung diese Stellen im Tonstudio
  • ADR – Automated Dialogue Replacement
  • Bild einer Szene läuft (in Schleife) wiederholt ab
  • Darsteller spricht Versionen desselben Takes auf Band (oder auf Harddisk)
  • bester Take ausgewählt und Soundtrack untermischt

MOS

  • Aufzeichnung einer Szene ohne synchronisiertem Ton
  • MOS auf Filmklappe oder ins Script geschrieben
  • Bedeutung sinngemäss überliefert
  • Legende deutscher Hollywood-Regisseure: ‚We are recording this scene mitout sound’ MOS
  • Bedeutung umstritten: Minus optical signal, Muted on screen, Motor only shot

2

Foley

Foley nennt sich jener Vorgang im Zuge dessen im Studio Geräusche zu den am Set aufgenommenen Bildern von Foley-Artists live nachgebildet werden. Diese Geräusche werden synchron aufgenommen und müssen so realistisch wie möglich wirken, da sie den Eindruck erwecken sollen, durch das Geschehen im Bild live verursacht, also gemeinsam mit den Bildern aufgenommen worden zu sein.

Foley ist eine Kunst für sich und steht in alter Tradition. Foley-Artists entstammen den Geräusche-Machern des frühen Kinos, die hinter der Leinwand agierten und die Bilder des Stummfilms zum Leben erweckten (siehe Abb.).

Soundeffekte im Stummfilm PC

siehe http://www.windworld.com/emi/articles/soundeffects/Theater.gif

Soundeffekte im Stummfilm PDA_Phone

siehe http://www.windworld.com/emi/articles/soundeffects/Theater.gif

 

auto

Heute besitzen Filmtonstudios zumeist eigens ausgestattete Foley-Studios. Foley-Artists sind gefragte – wennauch in Ausübung ihrer Tätigkeit manchmal etwas komisch anmutende – Spezialisten. Sie laufen über 1m2 grosse Sandflächen und bedienen sich einfacher, wennauch oft völlig artfremder Alltagsgegenstände, um die gewünschten Geräusche zu imitieren.

Beispiel Foley 2

Sämtliche Geräusche für Szenerien wie etwa die folgende Schlägerei, werden – von oft auch mehreren Foley-Spezialisten – im Studio in einem Take bildgenau nachgestellt.

siehe http://www.schulen-auf-sendung.de/mp3/workshop/krimi/faustkampf.ram

auto

Foley-Aufnahmen scheinen im Zeitalter digitaler Samples zwar etwas rückständig, werden jedoch für gewisse Aufgabenbereiche digitalen Soundarchiven und der Montage von Geräuschen vorgezogen. Foley-Sounds können dynamischer, individueller und zumeist auch schneller produziert werden. Für das Film-Serial ‚Star Wars’ z.B. wurde mittels Foleys eine bislang nicht exitierende Tierwelt geschaffen.

ADR

Können live (am Set) gemachte Ton-Aufnahmen, wie gesprochene Dialoge, nicht verwendet werden – weil etwa Störgeräusche die Qualität beeinträchtigen oder Regieanweisungen hörbar sind – so werden diese Stellen im Tonstudio neu aufgezeichnet. Diesen Vorgang nennt man ADR – Automated Dialogue Replacement. Während die Aufzeichnung einer Szene im Studio wiederholt (in Schleife) abläuft, spricht der Darsteller mehrere Versionen desselben Takes hintereinander auf Band (oder auf Harddisk). Der beste der Takes wird ausgewählt und dem Soundtrack untermischt.

MOS

Definition MOS

Der Begriff MOS bezeichnet die Aufzeichnung einer Szene ohne synchronisiertem Ton. MOS wird dabei auf der Filmklappe oder im Script schriftlich festgehalten.

auto

Eigentlich interessant jedoch ist dieser Begriff, da seine Bedeutung nur sinngemäss überliefert ist. Einer Legende zu Folge hatten einige der frühen Hollywood-Regisseure auf Grund ihrer deutschen Herkunft Probleme mit der Aussprache des Wortes ‚with’. So sagten sie einfach anstatt ‚without sound’, ‚We are recording this scene mitout sound’ – und daher hiess es fortan auch MOS. Was die Abkürzung aber tatsächlich bedeutet, bleibt umstritten. Hier eine Auswahl der Möglichkeiten:

  • Minus optical signal
  • Minus optical sound
  • Minus optical stripe
  • Muted on screen
  • Mute on sound
  • Mic off stage
  • Music on side
  • Motor only shot
  • Motor only sync

Quellen

1

AUTO

boeh2003 mott1990 broc1989

AUTO

Rob Bridgett: Sound Design: An Introduction, Computer Arts Magazine 2002 http://www3.telus.net/kbridget/introduction.htm

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AUTO

boeh2003 mott1990 broc1989

AUTO

Rob Bridgett: Sound Design: An Introduction, Computer Arts Magazine 2002 http://www3.telus.net/kbridget/introduction.htm


Notes
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