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Learning Unit ID: 07_14
Title: Typographie: Form und Erscheinungsbild
Abstract: Diese Lerneinheit beschäftigt sich mit den Qualitäten von Schrift, wie etwa deren Lesbarkeit oder deren Anmutung. Es soll veranschaulicht werden, welche Faktoren für die Anwendbarkeit von Schrift eine Rolle spielen.
 
Status: Final - Adjust XML after Export Version: 2005-01-05
History: 2005-01-05 (Robert Fuchs): Fixed a fuckload of incorrect references to sources; changed some <br> to <p>; changes all "Rendering=All" to "Rendering=all"; Exporter generates double <Data> tags (search for "Kombination serifenloser Schrift mit Serifenschrift: guter Kontrast" to find the spot).
2004-11-02 (Thomas Migl): Abstract hinzugefügt.
2004-10-25 (Thomas Migl): final.
2004-10-15 (Robert Fuchs): Created skeleton for "LU 07_14 – Typographie: Form und Erscheinungsbild (Old: LE13 bzw. LU06_2)".

Author
Author 1: Dr. Stefan Müller E-Mail: sm@automat.at
Author 2: (empty) E-Mail: (empty)
Author 3: (empty) E-Mail: (empty)
Author 4: (empty) E-Mail: (empty)
Author 5: (empty) E-Mail: (empty)
Organization: Automat, http://www.automat.at/

Content

Einleitung und Motivation

1

Thema dieser Lerneinheit

Qualitäten (Lesbarkeit, Anmutung, u.ä.) von Schrift

Lernziel dieser Lerneinheit

Fähigkeit zur Beurteilung der Faktoren in Anwendung von Schrift

2

Motivation

Diese Lerneinheit beschäftigt sich mit den Qualitäten von Schrift, wie etwa deren Lesbarkeit oder deren Anmutung. Es soll veranschaulicht werden, welche Faktoren für die Anwendbarkeit von Schrift eine Rolle spielen.

Orientierung und Lesbarkeit

1

Gestaltung von Typografie

  • Text soll gelesen werden
  • Lesbarkeit ist wichtig

Erscheinungsbild

  • auch das Erscheinungsbild kommuniziert
    • Vermittlung von Bedeutung durch
      • Anmutung eines Schriftbildes
      • Wirkung eines Wortbildes

Grafik-Designer Paul Rand cola2004 all

“Without … element of recognition, without … memorable visual device, readability plays … minor role.”

Coca Cola signature hels1999, 168

  • can be "read" even when letters are too small
  • word profile is familiar
  • visually recognizable as a shape rather than as letters

Lesbarkeit

  • Lesbarkeit für Text-Vermittlung wichtig
    • Abstimmung einer geeigneten Schrift auf
      • Absicht des Textes
      • angesprochene Zielgruppe
      • verwendetes Medium

Typografie gestaltet Information übersichtlich

  • Vor dem Lesen wird
    • Aufmerksamkeit generiert
    • Benutzer zum Lesen angeregt

Orientierung steuert Leseverhalten

  • erst Orientierung, dann Entscheidung für attraktive Inhalte
  • gute Leseführung leitet über Wort, Satz, Absatz, Spalten zur Seite
  • lesenfreundliche Gestaltung besonders für lange Texte wichtig

Kriterien zur Lesbarkeit turt1994

  • Schriftschnitt
  • Schriftgrösse
  • Zwischenräume
  • Zeilenlänge
  • Satzausrichtung
  • Trennungen
  • Farbe und Hintergrund
  • sowie die Text-Gliederung

2

Gestaltung von Typografie

Wir gehen zumeist davon aus, dass Text – will er etwas kommunizieren – auch gelesen werden soll. Im Sinne dieses Kriteriums der „Benutzbarkeit“ sollte also im Zuge der Gestaltung mit Typografie auf die Lesbarkeit hoher Wert gelegt werden.

Erscheinigungsbild

Lesbarkeit ist allerdings nicht die alleinige Anforderung an Typografie. Wenn etwa durch die Anmutung eines Schriftbildes Bedeutung vermittelt werden soll oder wenn die Wirkung eines Wortbildes – als Überschrift für das Gesamtbild eines Layouts oder als grafisches Element für sich – eine wesentliche Rolle spielt, erweist sich Typografie als leistungsfähig: Auch das Erscheinungsbild kommuniziert.

Grafik-Designer Paul Rand cola2004 all

Der Grafik-Designer Paul Rand: “Readability, however, is not our only concern. Without the element of recognition, without some unique and memorable visual device, readability plays a minor role.”

Coca Cola signature

“The Coca Cola signature, for example, can be "read" even when the letters are too small to see; the word profile is familiar and visually recognizable as a shape rather than as a configuration of individual letters and swashes.” hels1999, 168

Lesbarkeit

Für die Vermittlung von Text jedenfalls gilt: Lesbarkeit ist wichtig. Abgestimmt auf die Ausrichtung eines Textes – seine Absicht, die angesprochene Zielgruppe (Erwachsene oder Kinder, Viel- oder Wenigleser, ...) und das verwendete Medium – sollte eine für dessen Gestaltung geeignete Schrift verwendet werden.

Typografie gestaltet Information übersichtlich

Bevor jedoch gelesen wird, muss Aufmerksamkeit generiert bzw. ein Betrachter oder Benutzer zum Lesen angeregt werden. Typografie soll auch helfen, Information übersichtlich zu gestalten.

Orientierung steuert Leseverhalten

Orientierung steuert das Leseverhalten. Erst orientiert sich der Leser, dann entscheidet er, was attraktiv genug erscheint, gelesen zu werden. Eine gelungene Leseführung leitet von Wort zu Wort, durch den Satz, den Absatz, über die Spalten und die gesamte Seite.

Kriterien zur Lesbarkeit turt1994

Je lesenfreundlicher ein Text gestaltet ist, umso weniger ermüden Auge und Geist des Lesers und je länger ein Text abgefasst ist, umso eher spielen Kriterien zur Lesbarkeit eine Rolle. Diese sind im wesentlichen:

  • Schriftschnitt
  • Schriftgrösse
  • Zwischenräume
  • Zeilenlänge
  • Satzausrichtung
  • Trennungen
  • Farbe und Hintergrund
  • sowie die Text-Gliederung

Schriftschnitt

1

auto

  • normaler Schriftschnitt am besten lesbar
  • fette, kursive, schmale oder breite Schnitte zu vermeiden
  • ausschliessliche Verwendung von Versalien für Fliesstext zu vermeiden (Form der Worte im Versalsatz gleichförmiger und schwerer unterscheidbar)

Versalsatz vs. Gemischter Satz PC webs2004

Versalsatz vs. Gemischter Satz PDA_Phone webs2004

2

auto

Am besten lesbar ist in der Regel der normale Schriftschnitt. Als Lesetypografie sollten daher fette, kursive, schmale oder breite Schnitte vermieden werden. Auch die ausschliessliche Verwendung von Versalien sollte für Fliesstext vermieden werden. Beim Lesen nimmt das menschliche Auge Wortbilder als Muster wahr. Die Form der Worte im Versalsatz ist gleichförmiger und daher schwerer unterscheidbar als jener im gemischtem Satz.

Versalsatz vs. Gemischter Satz PC webs2004

Versalsatz vs. Gemischter Satz PDA_Phone webs2004

Schriftgrösse

1

Schriftgrad beschreibt Schriftgrösse

  • Typografisches Masssytem
    • points oder Punkt (pt)
      • 1pt = 0,351 mm (Pica-System)
  • Konsultationsgrössen
    • bis 8 Punkt – Marginalien, Fussnoten sowie Nachschlagewerke
  • Lesegrössen
    • von 8 - 12 Punkt – Lesen aus Nahbereich
  • Schaugrössen
    • bis 48 Punkt – Überschriften und Titel, Lesen auf Distanz
  • Plakat- und Displayschriften
    • über 48 Punkt

Abbildung: Schriftgrössen PC

2

Schriftgrad beschreibt Schriftgrösse

Der Schriftgrad beschreibt die Schriftgrösse nach dem gültigen typografischen Masssytem, und das sind points oder Punkt (pt) nach dem Pica-System. Ein Pica-Punkt entspricht 0,351 mm. (1 Pica = 12pt und 1 Zoll = 6 pica)

Bei den Schriftgrössen unterscheidet man zwischen:

  • Konsultationsgrössen
    • Schriftgrade bis 8 Punkt – sie werden für Marginalien (Randbemerkungen), Fussnoten sowie bei Nachschlagewerken wie Stadtplänen, Telefonbüchern, Lexika etc. verwendet
  • Lesegrössen
    • Schriftgrade von 8 - 12 Punkt – angewendet in Druck- und Screenprodukten zum Lesen aus dem Nahbereich
  • Schaugrössen
    • Schriftgrade bis zu 48 Punkt – zum Einsatz für Überschriften und Titel bzw. für Textelemente, die auf größere Distanz lesbar sein sollen
  • Plakat- und Displayschriften
    • liegen über 48 Punkt

Abbildung: Schriftgrössen PC

Zwischenräume

1

auto

zwischen Buchstaben, Wörtern, Zeilen und Spalten

Laufweite

  • relative Länge einer Schrift
  • abhängig vom Abstand der Worte zueinander
  • variiert je nach Abstand der Buchstaben zueinander
  • variiert je nach Buchstabenbreite (Dickte)

Unterschneiden (Spationieren)

  • Verkürzung der Laufweite
  • Heranrücken einzelner Buchstaben an ihre nächsten
  • Anpassung ihres Schriftbilds
Abbildung: Unterschneiden typo2004 all

Wortzwischenraum

  • ist je nach Art des typografischen Satzes variabel
  • ist konstant bei Flattersatz
  • variiert stark bei Blocksatz
  • behindert Lesefluss wenn zu gross

Zeilenabstand

  • heisst Durchschuss
  • wird in Zusammenhang mit Zeilenlänge beurteilt
  • zwischen langen Zeilen muss grösser sein
  • für Fließtext sollte etwa 120% der Schriftgröße sein
Abbildung: Zeilenabstand PC turt1994, 100

Abbildung: Zeilenabstand PDA_Phone turt1994, 100

2

auto

Zwischenräume zwischen Buchstaben, Wörtern, Zeilen und Spalten

Laufweite

Unter der Laufweite einer Schrift versteht man ihre relative Länge; sie also auch abhängig vom Abstand der Worte zueinander.Eigentlich aber variiert die Laufweite natürlich je nach Abstand der Buchstaben zueinander und je nach Buchstabenbreite (Dickte). Durch Unterschneiden (Spationieren) können einzelne Buchstaben manuell an ihre nächsten herangerückt werden und so ihre Laufweite verkürzt und ihr Schriftbild angepasst werden. (Die Funktion, die diesen Vorgang des Ausmittelns in entsprechenden Layout-Programmen automatisch vornimmt, wird mit Kerning bezeichnet.)

Abbildung: Unterschneiden typo2004 all

Wortzwischenraum

Abhängig von der Art des typografischen Satzes ist der Wortabstand variabel. Bei Flattersatz bleibt er konstant, bei Blocksatz allerdings kann er stark variieren. Zu grosse Wortabstände behindern den Lesefluss.

Zeilenabstand

Der Zeilenabstand wir auch als Durchschuss bezeichnet. Er muss in Zusammenhang mit der Zeilenlänge beurteilt werden. Lange Zeilen brauchen mehr Abstand als kurze. Für Fließtexte gilt die Faustregel: Zeilendurchschuß ist 120% der Schriftgröße.

Abbildung: Zeilenabstand PC turt1994, 100

Abbildung: Zeilenabstand PDA_Phone turt1994, 100

Zeilenlänge

1

auto

  • Beurteilung in Verhältnis zu Schriftgrad und zu Zeilenabstand
  • wenn zu lang, verliert Leser Anschluss zur nächsten Zeile
  • wenn zu kurz, gestaltet sich Lesefluss unruhig
  • ideal für Lesetext etwa 50 bis 60 Zeichen

2

auto

Die Zeilenlänge sollte immer in Verhältnis zum Schriftgrad und zum Zeilenabstand beurteilt werden. Sind die Zeilen zu lang, verliert der Leser den Anschluss zur nächsten. Sind sie zu kurz, gestaltet sich der Lesefluss sehr unruhig, das Auge muss zu oft zwischen den Zeilen springen. Als ideal für Lesetext werden 50 bis 60 Zeichen angesehen.

Satzausrichtung

1

auto

  • Linksbündiger Satz: am besten lesbar (Leserichtung westlicher Kulturkreis)
  • Flattersatz: wenn Zeilenlängen unterschiedlich gestaltet
  • Blocksatz: Satzspiegel in abgeschlossener und kompakter Form (in den meisten Druckwerken)
  • Mittelachsensatz und rechtsbündiger Satz: ungeeignet für längeres Lesen

2

auto

Linksbündiger Satz ist – auf Grund der im westlichen Kulturkreis dominanten Leserichtung von links nach rechts – am besten lesbar. Wenn sich die Zeilenlängen ggf. recht unterschiedlich gestalten, wird dies Flattersatz genannt (besonders dann, wenn auf Trennungen verzichtet wird, wie etwa für Texte im Web). Blocksatz ist in den meisten Druckwerken zu finden und verleiht dem Satzspiegel durch seine geschlossenen rechten und linken Kanten eine abgeschlossene und kompakte Form. Mittelachsensatz und rechtsbündiger Satz mag zwar gestalterisch reizvoll sein, eignet sich aber nicht für das Lesen längerer Texte.

Trennungen

1

auto

  • können Zeilenbild positiv prägen
  • behindern die Leselogik wenn zu häufig
  • sollten immer kontrolliert werden (kaum Verlass auf Silbentrennung)

Abb: Trennungen PC turt1994

bb: Trennungen PDA_Phone turt1994

 

Typographische Setzfehler (durch falschen Umbruch)

  • Hurenkind
    • einzelne letzte Zeile eines Absatzes am Beginn einer neuen Seite
  • Schusterjunge (oder Waisenkind)
    • erste Zeile eines neuen Absatzes als letzte, einzelne Zeile einer Seite

2

auto

Trennstellen können das Zeilenbild positiv prägen. Zu viele Trennungen jedoch behindern die Leselogik. Auf automatische Silbentrennung ist oft kein Verlass, Trennungen sollten also immer kontrolliert werden.

Abb: Trennungen PC turt1994

bb: Trennungen PDA_Phone turt1994

Typographische Setzfehler (durch falschen Umbruch)

Durch falschen Umbruch kommt es zuweilen zu typographischen Setzfehlern. Diese tragen – den ursprünglich patriarchal dominierten Paradigmen der Typografie entsprechend – recht eigenwillige Namen:

  • Hurenkind bezeichnet eine einzelne letzte Zeile eines Absatzes, die am Beginn einer neuen Seite steht.
  • Schusterjunge (oder Waisenkind) nennt man die erste Zeile eines neuen Absatzes, die als letzte, einzelne Zeile auf einer Seite steht.

Farbe und Hintergrund

1

auto

  • im Zusammenhang mit Text vorsichtig auszuwählen
  • einfache Gestaltung, etwa schwarz oder grau auf hellem Grund
  • in Ausnahmefällen auch Negativschrift (für längeres Lesen ungeeignet
  • Hintergrund sollte neutral und strukturell ruhig sein
  • farblicher Kontrastumfang sollte weder zu klein noch zu gross sein

2

auto

Bei dem Einsatz von Farbe und der Wahl des Hintergrundes für Text muss äusserst vorsichtig umgegangen werden. Lesetypografie sollte einfach – am besten schwarz oder grau auf hellem Grund – gestaltet werden. In Ausnahmefällen kann auch Negativschrift gewählt werden; sie ist jedoch für längeres Lesen ungeeignet. Der Hintergrund sollte neutral und strukturell ruhig gehalten sein. Bei Verwendung von Farbe sollte darauf geachtet werden, dass der Kontrastumfang weder zu klein, noch zu gross ist.

Text-Gliederung

1

auto

  • deutliche Gliederung in knappe übersichtliche Abschnitte
  • zur raschen Erfassung von Information und inhaltlichen Orientierung

Differenzierung eines Textes mittels Kontrastierung

  • Überschriften, Unter- und Zwischentitel
  • Absätze
  • Auszeichnungen im Text
  • Variation des Schriftgrades
  • Kombination von Schriftschnitten
  • Kombination von Schriften

2

auto

Eine deutliche Gliederung von Text in knappe übersichtliche Abschnitte trägt zu einer raschen Erfassung von Information und zur inhaltlichen Orientierung wesentlich bei.

Differenzierung eines Textes mittels Kontrastierung

  • Die Differenzierung eines Textes mittels Kontrastierung kann überdies erreicht werden durch:
  • Überschriften, Unter- und Zwischentitel
  • Absätze
  • Auszeichnungen im Text
  • Variation des Schriftgrades
  • Kombination von Schriftschnitten
  • Kombination von Schriften

Abb_LE13_07 Layout Text  1 MusterSeite ? ABBILDUNG FEHLT

Kombinieren von Schriften

1

auto

  • Einheitliches und übersichtliches Erscheinungsbild
    • Verwendung weniger Schriften
    • Verwendung deutlich unterscheidbarer Schriften
    • Entscheidung für eine Grundschrift V
    • Verwendung abweichender Schriften nach Regeln und konsistent
    • Reduktion aller Schriften ratsam (nicht mehr als drei)
  • Gut kombinieren lassen sich
    • deutlich unterschiedliche Schriften
    • serifenlose Schriften und Serifenschriften
    • Schriften einer Schriftfamilie

Abb: Kombination von Schriften PC

  1. Kombination serifenloser Schrift mit Serifenschrift: guter Kontrast
  2. Kombination zweier Serifenschriften: kaum Kontrast
  3. Kombination zweier serifenloser Schriften: kaum Kontrast

Abb: Kombination von Schriften PDA_Phone

  1. Kombination serifenloser Schrift mit Serifenschrift: guter Kontrast
  2. Kombination zweier Serifenschriften: kaum Kontrast
  3. Kombination zweier serifenloser Schriften: kaum Kontrast

2

auto

Ein einheitliches und übersichtliches Erscheinungsbild lässt sich durch die Verwendung von möglichst wenigen und dabei deutlich voneinander unterscheidbaren Schriften erreichen. Es empfiehlt sich die Entscheidung für eine Grundschrift. Die zusätzliche Verwendung davon abweichender Schriften kann durchwegs sinnvoll sein, sollte jedoch nach Regeln und konsistent erfolgen, wie etwa die Festlegung einer gesonderten Schrift für Überschriften und Untertitel. Eine Reduktion aller gesamtheitlich verwendeten Schriften ist ratsam (in der Regel nicht mehr als drei innerhalb eines Layouts). Je deutlicher sich die verwendeten Schriften voneinander unterscheiden, desto besser sind sie kombinierbar. Serifenlose Schriften und Serifenschriften etwa lassen sich problemlos kombinieren. Auch Schriften einer Schriftfamilie eignen sich gut zur Kombination.

Abb: Kombination von Schriften PC

  1. Kombination serifenloser Schrift mit Serifenschrift: guter Kontrast
  2. Kombination zweier Serifenschriften: kaum Kontrast
  3. Kombination zweier serifenloser Schriften: kaum Kontrast

Abb: Kombination von Schriften PDA_Phone

  1. Kombination serifenloser Schrift mit Serifenschrift: guter Kontrast
  2. Kombination zweier Serifenschriften: kaum Kontrast
  3. Kombination zweier serifenloser Schriften: kaum Kontrast

Schriftwirkung

1

auto

  • Anmutung von Schriftbildern wird differenziert wahrgenommen
  • Schrift kann Text verstärken oder etwas hinzufügen
  • zurückhaltender und professioneller Umgang empfohlen
  • hohes Mass an Erfahrung von Vorteil

Firmensignet IBM

  • Generieren von Bedeutung durch Schrift bzw. Wort-Bild-Marke
  • Assoziation der Linien-Gestalt mit Computerfirma nur durch starke Positionierung in Öffentlichkeit (Paul Rand, Designer des Logos)

Abb: Corporate Logo all

  • Charakter einer Schrift nach verschiedenen Aspekten zu beurteilen
    • Eigenschaften nach Turtschi: Form, Zeitgeist, Auffälligkeit und Dynamik
    • Erstellen einer Werteskala durch Zuweisung assoziierter Adjektivpaare
    • Geometrie, Strichstärke, Endstrich, Achsstellung, etc. machen Anmutung aus

Abb. Schriftwirkung PC turt1994

Abb. Schriftwirkung PDA_Phone turt1994

 

Untersuchung populärer Bildschirm-Schriften (Wichita State University)

auf Lesbarkeit und allgemeinen Eindruck

  • tatsächliche Lesegeschwindigkeit fällt von vorab konstatierter Lesbarkeit ab
  • Hinweis auf Massgeblichkeit der Sympathie für Form und Wirkung

2

auto

Die Wirkung einer Schrift kommuniziert. Die Anmutung von Schriftbildern wird in feinen Nuancen wahrgenommen. Schrift kann den Inhalt eines Textes interpretieren, also verstärken, oder kommentieren, also etwas hinzufügen. Im wesentlichen sollte mit diesem Potential in der Gestaltung professionell und zurückhaltend umgegangen werden – ein hohes Mass an Erfahrung ist dazu von Vorteil.

Firmensignet IBM hels1999, 156

Das Firmensignet des Computerkonzerns IBM beispielsweise veranschaulicht gut, wie durch die Schrift bzw. eine Wort-Bild-Marke Bedeutung generiert werden kann. Dass wir die Linien-Gestalt mit dieser Computerfirma assoziieren, hat nur mit einer starken Positionierung in der Öffentlichkeit zu tun, so Paul Rand, jener legendäre Designer, der das Logo entworfen hat: "It's since been used to symbolize the computer industry, and that's only because it's been used by IBM. There's nothing inherent in horizontal lines or vertical lines that says 'computer' except what you read into it because of association with a good company."

Abb: Corporate Logo all

Der Charakter einer Schrift kann nach verschiedenen Aspekten beurteilt werden. Turtschi (1994) beispielsweise unterscheidet: Form, Zeitgeist, Auffälligkeit und Dynamik. Anhand von assoziierten Adjektivpaaren erstellt sich eine Werteskala, die einer Schrift dominierende Charaktereigenschaften zuweist. Geometrie, Strichstärke, Endstrich, Achsstellung – all diese Faktoren machen die Anmutung einer Schrift aus.

Abb. Schriftwirkung PC turt1994

Abb. Schriftwirkung PDA_Phone turt1994

Untersuchung populärer Bildschirm-Schriften (Wichita State University)

Eine Studie des Software Usability Research Laboratory (SURL) an der Wichita State University untersuchte populäre Schriften für den Bildschirm auf Lesbarkeit und auf ihren allgemeinen Eindruck hin. Das Ergebnis besagt, dass die tatsächliche Lesegeschwindigkeit mancher Schriften von ihrer konstatierten Lesbarkeit deutlich abfällt. Dies weist auf die Massgeblichkeit der Sympathie für Form und Wirkung hin.

3

Untersuchung populärer Bildschirm-Schriften (Wichita State University)

Details unter http://psychology.wichita.edu/surl/usabilitynews/3S/font.htm

Konsistenz und Konzept

1

auto

  • Durchgängigkeit und wiederholte Anwendung entscheidend für angenehmes visuelles Gesamtbild und für Benutzbarkeit
  • konzeptionelle Festlegung typografischer Schriften bei Projektbeginn
  • Berücksichtigung der Vorgaben etwaiger Corporate Design Guides
  • Wahrung einer bestehenden typografischen Identität
  • Verwendung und Definition von Stylesheets im Multimedia-Bereich
  • (Vorlagen für Formateigenschaften durch CSS – Cascading Style Sheets)

2

auto

Die wesentlichste Eigenschaft, die auch im Zuge der Gestaltung von Text die Hauptrolle spielt, ist Konsistenz. Die Durchgängigkeit von getroffenen Massnahmen und ihre wiederholte Anwendung ist für ein angenehmes visuelles Gesamtbild wie auch für jede Art von Benutzbarkeit Voraussetzung und entscheidend.

Die Wahl von Schriften sollte konzeptionell festgelegt sein. Im Zuge der Arbeit für Unternehmen folgt der Designer oft den Vorgaben eines (zumeist) präexistenten Corporate Design Guide. Darin sind zur Wahrung einer typografischen Identität – in besonderen Fällen sogar eigens für das Unternehmen gefertigte – Schrifttypen und deren Verwendung festgelegt. Doch auch für kleinere Projekte empfiehlt sich die Festlegung von Regeln zu Beginn der Arbeit.

Im Multimedia-Bereich (im speziellen im Web) kann dies besonders durch die Verwendung und die Definition von Stylesheets, Vorlagen für diverse Formateigenschaften (CSS – Cascading Style Sheets), erzielt werden.Details unter LE14 Typografie: On Screen

Quellen

1

auto

typo2001 aich1989 turt1994 boeh2003 komm2002 froe1997 wirt2002 hels1999

2

auto

typo2001 aich1989 turt1994 boeh2003 komm2002 froe1997 wirt2002 hels1999


Notes
(empty)