.
Die Darstellung von Farbsymboliken ist nicht einfach, da sie kulturell determiniert sind und einem historischen Wandel unterliegen. Man muss außerdem berücksichtigen, dass die psychologische und symbolische Wirkung einer Farbe stark abhängig ist vom jeweiligen Kontext, mit dem sie in Verbindung gebracht wird: Beim Anblick einer grünen Erdbeere etwa assoziiert man Grün mit Unreife, also eher negativ. Anders beim Anblick der grünen Natur, grüner Wiesen und Wälder: Hier assoziiert man Grün positiv und denkt an Frische, Erholung und Gesundheit.
Mit der symbolischen Farbwirkungen muss also mit Bedacht umgegangen werden, weil sie eben von Kultur, Religion und individuellem Kontext abhängen. Bis zu einem gewissen Grad sollte sich ein Designer jedoch der existierenden Symbolik von Farben bewusst sein, um unter Umständen nicht unbeabsichtigt Effekte zu auszulösen.
Rot kreist im Assoziationsbereich um die Begriffe Blut und Feuer. Einige Assoziationsbegriffe sind Aktivität, Dynamik, Intensität, Liebe, Leidenschaft, Gefahr, Kampf. Ein helles Rot bzw. Rosa gilt als lieblich, romantisch, zärtlich, verspielt.

Beispiel
Im Kommunismus hatte Rot besondere Bedeutung, da im Russischen das Äquivalent zu Rot zur Wortfamilie schön, gut bzw. wertvoll gehört. Rot wurde so zur Farbe der Arbeiter (Sozialismus).

Grün, als die Farbe der Natur und des Lebens vermittelt Erholung, Frühling, Hoffnung, Jugend, Frische, Unreife.

Beispiel
Grünes Licht bei Ampel, zur freien Fahrt, ist funktional, da es die angenehmste Farbe bei langer Betrachtung ist.


Beispiel
Im Islam ist Grün die Farbe des Propheten, es liegt auf der Hand, dass in einem Wüstenland die Farbe der Vegetation zur heiligen Farbe wurde.

Gelb steht in starken Zusammenhang mit Licht und Sonne. Gelb wird in Asien positiv mit Heiligkeit, Weisheit, Ruhm, Harmonie interpretiert. Gold erweckt Assoziationen mit Reichtum, Luxus, Angeberei.

Beispiel
Der Kontrast Schwarz-Gelb hat optimale Fernwirkung, Gefahrenhinweise z.B. „Achtung Stufe“.

Violett ist eine gefühlsbetonte Farbe. Sie wird verbunden mit Magie, Phantasie, Geheimnis, Zweideutigkeit und ruft aber auch Ambivalentes hervor. Buße und Demut (liturgische Farben) stehen hier im Gegensatz zu Eitelkeit, Extravaganz und Dekadenz (im Jugendstil).

Beispiel
Alte Meister drückten mit violett Frömmigkeit aus.


Beispiel
Im nahen Osten steht Prostitution damit in Verbindung.

Orange ist warm, extrovertiert, jung, gibt ein Signal (Straßenarbeiter) bereitet Vergnügen. Viele Menschen assoziieren aber auch billige Modernität, Aufdringlichkeit damit.

Beispiel
Im Buddhismus ist Orange die Farbe des Wandels, da sie zwischen Gelb, steht für Vollkommenheit und Rot, Farbe für Glück und Macht, steht.

Schwarz steht für das Nichts, Tod, Trauer, Terror, böse Mächte, dunkle Geheimnisse, Unglück, Konservatismus. In unserem Kulturkreis steht Schwarz auch für elegant, modern.

Beispiel
Schwarz ist ausdruckslos. Schwarz als Abgrenzung, Unnahbarkeit und als Farbe des Existenzialismus rückt sie die Individualität ins Zentrum.

Weiss wirkt sachlich und klar, es gilt in unserem Kulturkreis als Farbe der Unschuld, Reinheit als Farbe der Neutralität.

Beispiel
In fernöstlichen Kulturen ist Weiß die Farbe des Todes und der Trauer.
